Im (anglo-)amerikanischen Raum ist Scott Alan lange kein Unbekannter mehr und what i wanna be when i grow up ist immerhin schon sein drittes Studioalbum. Im deutschsprachigen hält sich seine Bekanntheit meinen Erfahrungen nach allerdings in Grenzen, auch wenn er eine kleine Fangemeinde hat. Mit der Beteiligung von Willemijn Verkaik an diesem Album wird sich das ja vielleicht (hoffentlich!) ändern.
Passend zum Albumtitel findet sich auf dem Cover ein Kind, das komponiert und am Backcover Klavier spielt. Man darf annehmen, dass es Scott Alan selbst repräsentiert. Es passiert nicht oft, dass ich mir Cover länger als notwendig ansehe, aber dieses ist einfach so schön gestaltet, dass der Blick hängen bleibt. Die Farbkomposition ist sehr gelungen und zieht sich durch die Gesamtgestaltung des Albums. Die Fotos, die auf dem Klavier zu sehen sind, kommen im Booklet noch einmal blass als Hintergrund vor. Das Booklet enthält übrigens alle Songtexte (abgesehen vom Hidden Track) und ein Kinderfoto von jedem Sänger/jeder Sängerin. Eine süße Idee.
Jeder Song erzählt seine eigene kleine Geschichte. Innerhalb von ein paar Takten schafft Alan jedes Mal eine neue Atmosphäre, ein neues kleines Universum. Beeindruckend. Alle drehen sie sich irgendwie um das Thema "Was ich einmal sein will, wenn ich groß bin", ums Erwachsenwerden, wie man nach schweren Phasen des Lebens weitermacht, Emanzipation, Verlust, Identitätsfindung. In irgendeiner Weise kann man jeden Song zum Albumtitel zurückführen, was wohl einem gut durchdachten Konzept zu verdanken ist. Hier hat man nicht einfach eine wahllose Ansammlung von Titeln sondern das Gefühl, dass jeder sorgfältig ausgewählt wurde. Für jede Stimmung, jede Facette des Themas ist etwas dabei. Angefangen von der idealistischen Ansicht, dass es nur Liebe bräuchte und sonst nichts ("love, love, love" gesungen von Nikki Renee Daniels) über das Mädchen, das von dem Wunsch nach Loslösung von einer überfürsorglichen Mutter singt ("i wish" gesungen von Diana DeGarmo) bis hin zur berührenden Lebenseinsicht, dass Familie wichtiger ist als Ruhm und Applaus ("nothing more" gesungen von Christopher Sieber).
Zum Immer-wieder-Hören ist "watch me soar" (gesungen von Willemijn Verkaik), das kraftvoller und mitreißender ist als jedes "Defying Gravity". Die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit findet sich auch in "take me away" (gesungen von Darius de Haas) wieder, wenn auch in einem viel ruhigeren von Gitarren dominierten Arrangement. Ebenfalls um Emanzipation geht es in "taking back my life" (gesungen von Patina Miller), das gegen Ende hin schon beinahe hymnisch orchestriert ist und nach einigen Minuten Stille von einem Hidden Track gefolgt wird. Alle drei Lieder haben ein ähnliches Grundthema und könnten trotzdem nicht unterschiedlicher sein. Jedes passt zu einer anderen Phase in einem Leben, zu einer anderen Stimmung.
Absolut beeindruckend auch "over the mountains" (gesungen von Bobby Steggart), das die innere Zerrissenheit und Unsicherheit eines jungen Mannes einfängt, der im Begriff ist in den Krieg zu ziehen und seinen Platz in der Welt sucht. Die Marschtrommeln am Ende sind unglaublich clever eingesetzt. Im starken Kontrast dazu findet sich auf der CD ebenso das bezaubernd leichtfüßige "easy" (gesungen von Laura Osnes), das vor Lebensfreude überschäumt und all die Freude des frisch-verliebt-Gefühls ausdrückt oder das einfühlsame "warm" (gesungen von Zak Resnick und Morgan James), dessen Text schon fast als Heiratsversprechen herhalten könnte.
Mein Fazit: Eine äußerst gelungen Mischung von Scott Alans Werk. what i wanna be when i grow up ist ein abwechslungsreiches Album mit Texten, die ans Herz gehen und Musik, die man immer wieder gerne hört. Wirklich sehr, sehr empfehlenswert!
Passend zum Albumtitel findet sich auf dem Cover ein Kind, das komponiert und am Backcover Klavier spielt. Man darf annehmen, dass es Scott Alan selbst repräsentiert. Es passiert nicht oft, dass ich mir Cover länger als notwendig ansehe, aber dieses ist einfach so schön gestaltet, dass der Blick hängen bleibt. Die Farbkomposition ist sehr gelungen und zieht sich durch die Gesamtgestaltung des Albums. Die Fotos, die auf dem Klavier zu sehen sind, kommen im Booklet noch einmal blass als Hintergrund vor. Das Booklet enthält übrigens alle Songtexte (abgesehen vom Hidden Track) und ein Kinderfoto von jedem Sänger/jeder Sängerin. Eine süße Idee.
Jeder Song erzählt seine eigene kleine Geschichte. Innerhalb von ein paar Takten schafft Alan jedes Mal eine neue Atmosphäre, ein neues kleines Universum. Beeindruckend. Alle drehen sie sich irgendwie um das Thema "Was ich einmal sein will, wenn ich groß bin", ums Erwachsenwerden, wie man nach schweren Phasen des Lebens weitermacht, Emanzipation, Verlust, Identitätsfindung. In irgendeiner Weise kann man jeden Song zum Albumtitel zurückführen, was wohl einem gut durchdachten Konzept zu verdanken ist. Hier hat man nicht einfach eine wahllose Ansammlung von Titeln sondern das Gefühl, dass jeder sorgfältig ausgewählt wurde. Für jede Stimmung, jede Facette des Themas ist etwas dabei. Angefangen von der idealistischen Ansicht, dass es nur Liebe bräuchte und sonst nichts ("love, love, love" gesungen von Nikki Renee Daniels) über das Mädchen, das von dem Wunsch nach Loslösung von einer überfürsorglichen Mutter singt ("i wish" gesungen von Diana DeGarmo) bis hin zur berührenden Lebenseinsicht, dass Familie wichtiger ist als Ruhm und Applaus ("nothing more" gesungen von Christopher Sieber).
Zum Immer-wieder-Hören ist "watch me soar" (gesungen von Willemijn Verkaik), das kraftvoller und mitreißender ist als jedes "Defying Gravity". Die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit findet sich auch in "take me away" (gesungen von Darius de Haas) wieder, wenn auch in einem viel ruhigeren von Gitarren dominierten Arrangement. Ebenfalls um Emanzipation geht es in "taking back my life" (gesungen von Patina Miller), das gegen Ende hin schon beinahe hymnisch orchestriert ist und nach einigen Minuten Stille von einem Hidden Track gefolgt wird. Alle drei Lieder haben ein ähnliches Grundthema und könnten trotzdem nicht unterschiedlicher sein. Jedes passt zu einer anderen Phase in einem Leben, zu einer anderen Stimmung.
Absolut beeindruckend auch "over the mountains" (gesungen von Bobby Steggart), das die innere Zerrissenheit und Unsicherheit eines jungen Mannes einfängt, der im Begriff ist in den Krieg zu ziehen und seinen Platz in der Welt sucht. Die Marschtrommeln am Ende sind unglaublich clever eingesetzt. Im starken Kontrast dazu findet sich auf der CD ebenso das bezaubernd leichtfüßige "easy" (gesungen von Laura Osnes), das vor Lebensfreude überschäumt und all die Freude des frisch-verliebt-Gefühls ausdrückt oder das einfühlsame "warm" (gesungen von Zak Resnick und Morgan James), dessen Text schon fast als Heiratsversprechen herhalten könnte.
Mein Fazit: Eine äußerst gelungen Mischung von Scott Alans Werk. what i wanna be when i grow up ist ein abwechslungsreiches Album mit Texten, die ans Herz gehen und Musik, die man immer wieder gerne hört. Wirklich sehr, sehr empfehlenswert!
Tracklist (wenn möglich, dann habe ich zu youtube verlinkt):
03. nothing more (Christopher Sieber)
04. warm (Zak Resnick and Morgan James)
05. i wish (Diana DeGarmo) [youtube Scott Alan]
06. not quite ready yet to grieve (Cassie McIvor)
07. over the mountains (Bobby Steggart)
08. take me away (Darius de Haas)
09. easy (Laura Osnes)
10. anything worth holding on to (Crystal Monee Hall) [youtube Scott Alan]
11. i remember (Christiane Noll)
12. taking back my life (Patina Miller)
Scott Alan im Web:
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