Montag, 7. November 2011

[Breakdance/Klassik] "Red Bull Flying Bach" im Burgtheater (06.11.2011)

Coole Show. So könnte ich den Abend in zwei Worten sehr kurz fassen. Aber da ich gerne auch viele Worte verliere, kommt es jetzt ein bisschen ausführlicher. Das Konzept die sogenannte "Hochkultur" und "Sub-" oder "Jugendkultur" (wahlweise auch den "Mainstream") zusammenbringen ist nicht gerade neu. Rock the Ballet zum Beispiel ist auf dieser Schiene auch ganz erfolgreich unterwegs, nur quasi umgekehrt zu Flying Bach. Erstes bringt (klassisches und modernes) Ballett zu Pop-/Rockmusik, zweiteres Breakdance zu Bachs Wohltemperierten Klavier. Beides funktioniert auf seine Weise sehr gut.
 
[Bild via]
Das Konzept ist einfach (und ECHO Klassik-Sonderpreis prämiert): man nehme Bachs Das Wohltemperierte Klavier, Teil 1 sowie die Moves der vierfachen Breakdance Weltmeister Flying Steps und werfe es in Zusammenarbeit mit dem Operndirigenten und -regisseur Christoph Hagel auf eine Bühne. Heraus kommt dann Breakdance zu Bach, prägnant genannt Flying Bach.
Spannend ist das und beeindruckend, schön und faszinierend. Die Choreographie (Vartan Bassil) erzählt kleine Geschichten und ist auf den Punkt genau: immer präzizse, abwechslungsreich (jede/r darf sein Können immer wieder in Solos zeigen) und perfekt synchron in den Gruppenszenen. Toll auch, dass die meiste Zeit "Bach pur" zu hören war, also nur das Klavier (Christoph Hagel) oder Cembalo (Sabina Chukurova). Beides stand übrigens direkt auf der Bühne. Die elektronischen Musikeinspielungen (Ketan und Vivan Bhatti) hingegen waren oft krachend laut. Hier zeigt sich, dass das Burgtheater nicht der ideale Ort für eine solche Show ist. Vielleicht hat auch die Tonsteuerung versagt. Glücklicherweise hat man sich die meiste Zeit aber auf die Kraft von Bach und Tänzern/Tänzerin alleine verlassen. Immer wieder gab es (zu Recht!) Zwischenapplaus und Jubel.

Fazit: Experiment gelungen, Publikum begeistert, mit einer guten Stunde Laufzeit allerdings eindeutig zu kurz.
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